MyoSafe, das Myopie-Management bei Kindern in Bad Rothenfelde

MYOPIE (KURZSICHTIGKEIT) BEI KINDERN

Die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers an verschiedene Umgebungs- und Lebensbedingungen ist wahrhaft spektakulär. Unsere Augen machen dabei im Bezug auf die Kurzsichtigkeit (Myopie) keine Ausnahme.

Kinder sind in der Regel von Geburt an weitsichtig. Durch ihre sehr flexiblen Augenlinse ist es ihnen aber möglicht, auch Dinge in der Nähe zu betrachten. Ihr Auge ist im Verhältnis zur Brechkraft der optischen Medien (Hornhaut und Augenlinse) noch zu kurz.

Die richtige Länge wurde bisher etwa im 11. Lebensjahr erreicht. Allerdings zeigen Kinder heutzutage häufig ein übermäßiges Augenwachstum. Sie werden früher und auch stärker kurzsichtig als frühere Generationen.

Wenn du gemerkt hast, dass dein Kind in der Ferne nicht scharf sieht, sich in der Schule schlechter konzentrieren kann oder beim Spielen eingeschränkt ist,  liegt bei ihm möglicherweise eine Myopie (Kurzsichtigkeit) vor

Wird eine Kurzsichtigkeit bei Kindern nicht korrigiert, kann es zu einer dauerhaften Beeinträchtigung des Sehvermögens führen. Wir haben ein spezielles Brillenglas, das bei der "Behandlung" der progressiven Kurzsichtigkeit beim Kind hilft, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Was ist eine Myopie und was ist MYOPIE-MANAGEMENT?

Myopie-Management ist eine Behandlungsmethode, die darauf abzielt, die Fortschreitung von Kurzsichtigkeit (Myopie) bei Kindern und Jugendlichen zu verlangsamen oder sogar zu verhindern.

Die Myopie ist eine Augenfehlbildung, die dazu führt, dass Objekte in der Ferne unscharf erscheinen.

Es wird angenommen, dass die Myopie durch zu viel Zeit, die man mit Nahaufgaben wie dem Lesen oder dem Arbeiten am Computer verbringt, sowie durch wenig Zeit im Freien verursacht wird.

Das Myopie-Management kann verschiedene Behandlungsmethoden umfassen, darunter spezielle Brillengläser, Augentropfen und Therapien mit speziellen orthokeratologische Kontaktlinsen.

Die Wirksamkeit des Myopie-Management wird in der Augenheilkunde mittlerweile nicht mehr bestritten, aber man muss bestätigen, dass es keine Behandlung gibt, die bei allen Patienten gleichermaßen wirksam ist.

Es ist wichtig, dass Eltern ihr Kind regelmäßig von einem Augenarzt untersuchen lassen, um eventuelle Augenprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Die Ursachen der Myopie 

Es gibt mehrere Faktoren, die die Entwicklung von Myopie beeinflussen können, darunter:

Genetische Veranlagung: 
Die Myopie wird häufig vererbt, was bedeutet, dass es wahrscheinlicher ist, dass jemand Myopie entwickelt, wenn ein Elternteil oder anderes Familienmitglied Myopie hat.

Zeit, die man mit Nahaufgaben wie Lesen oder Arbeiten am Computer verbringt: 
Es wurde mittlerweile wissenschaftlich bewiesen, dass Kinder und Jugendliche, die viel Zeit mit Nahaufgaben verbringen, ein höheres Risiko haben, eine Myopie zu entwickeln.

Mangel an Zeit im Freien
Es wurde mittlerweile ebenfalls bewiesen, dass Kinder und Jugendliche, die wenig Zeit im Freien verbringen, ein höheres Risiko haben, eine Myopie zu entwickeln.
Es ist wichtig zu beachten, dass Myopie eine häufige Augenfehlbildung ist und dass es keine Möglichkeit gibt, sie vollständig zu verhindern. Es ist daher wichtig, dass Eltern ihr Kind regelmäßig von einem Augenarzt untersuchen lassen, um eventuelle Augenprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Damals und heute

Die Entwicklung der Myopie

In den letzten Jahrzehnten können wir einen Anstieg der Myopien weltweit, besonders bei Kindern und Jugendlichen beobachtet. 

Während in den Jahren um 1970 noch etwa 40% der brillentragenden Kids kurzsichtig waren, kann heute festgehalten werden, dass es mehr als 80% sind. 
(In Großstädten in Asien betrifft es bereits mehr als 90% ALLER Kinder und Jugendlichen)

Wichtig dabei ist festzuhalten, dass eine  Kurzsichtigkeit keine Erkrankung ist, sondern lediglich eine fehlgeleitete Entwicklung im Aufbau des Auges ist.

Diese fehlgeleitete Entwicklung ist vermutlich die Reaktion des Auges auf die „Indoor-Kultur“, die neue "Erlebniswelt" der Kinder, die sich immer weniger im Freien abspielt. 

Während sich die Erlebniswelt des kindlichen Auges bis in den 90er Jahren im Freien bei Tageslicht abspielte, findet das Sehen heute vorwiegend in geschlossenen Räumen im Nahbereich statt.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Beleuchtung in Innenräumen eine Farbtemperatur von 300 und 500 Lux hat. 

Der Wert im Freien liegt an einem Sonnentag bei 100.000 Lux und selbst an Regentagen kommen wir auf bis zu 10.000Lux. 

Es ist im Moment wissenschaftlich noch nicht endgültig bewiesen, jedoch ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass zu viel Sehen im Nahbereich, kombiniert mit dem Aufenthalt in Innenräumen das Längenwachstum des Auges, und damit die Kurzsichtigkeit fördert.

Machen "normale" Brillengläser die Kinder noch kurzsichtiger als sie schon sind?

Wir möchten das mit einem JA beantworten.

Stellt sich die Frage : WARUM?

Wir wissen heute, dass das Längenwachstum des Auges von der Netzhaut gesteuert wird. Bekommt die Netzhaut in ihrer Peripherie "falsche" Impulse, unterstützt dies ein nicht gewolltes Längenwachstum des Auges.

Drei Lösungsansätze

Die natürlichste Form der Vobeugung und "Behandlung" einer nicht duch erblicher Disposition hervorgerufenen Myopie ist der Aufenthalt im Freien. Es wurde mittlerweile bewiesen, dass das Verbringen von Zeit im Freien dazu beiträgt, die Entwicklung einer Myopie bei Kindern und Jugendlichen zu verlangsamen!

Darüber hinaus gibt es für Kinder aktuell 3 weitere Möglichkeiten die Myopie aufzuhalten:

Brillengläser

Unsere MyoSafe Brillengläser sind ein effektives, nicht invasives Mittel, um eine Kurzsichtigkeit zu korrigieren und gleichzeitig deren Fortschreiten einzudämmen. Im zentralen Bereich wird die Kurzsichtigkeit vollständig korrigiert, wie bei einem herkömmlichen Brillenglas. 

Um den zentral Bereiche herum, findet man viele kleine Segmente die jeweils bis zu  +3,5dpt stärker sind als der primäre Wert des Brillenglases.
Dadurch entsteht in der Peripherie der Netzhaut ein unscharfes Bild. 

Da man heute weiß, dass dieser periphere Bereich das Längenswachtum des Auges  "steuert" wird durch diesen "Trick" das Längenwachstum weitestgehend unterdrückt. Das Fortschreiten der Myopie wird um bis zu 60% verlangsamt.

Kontaktlinse

Hierbei handelt es sich um eine spezielle formstabile Kontaktlinse, die getragen wird, während man schläft. Die Linsenform formt die  Hornhaut während des Schlafes um, was die Kurzsichtigkeit zeitlich begrenzt korrigiert. 

Leider kann mit dieser Form des Myopie-Management das Längenwachstum des Auges nur bedingt aufgehalten werden, denn es erfolgt nur eine Umformung der Hornhaut, die wenige Stunden anhält. Danach formt sich die Hornhaut in ihre natürlichen Form zurück. 

Wir sind davon überzeugt, dass das Längenwachstum des Auges durch Ortho-K Linsen nicht in dem Maß aufgehalten werden kann, wie es z.B. mit MyoSafe-Brillengläser oder Atropin möglich ist.
Grund hierfür ist der fehlende Reiz der Defokussierung der Lichtstrahlen im Randbereich des Auges um der Netzhaut zu "suggerieren" dass ein Längenwachtum nicht "nötig" ist. 

Atropin

Atropin ist das "Gift" der Tollkirsche und wird normalerweise zur Weitstellung der Pupille bei Augenuntersuchungen angewandt. Beim Myopie-Managment wird Atropin in Form von Augentropfen angewendet. Die genaue Wirkungsweise an der Netzhaut scheint noch nicht vollständig erforscht. Niedrig dosierte Atropin-Augentropfen wurden in Studien mit einer deutlichen Verlangsamung des Augenwachstums in Zusammenhang gebracht. Die Dosierung wird aktuell noch angepasst, da die Ursprungsdosierung offenbar nicht immer die gewünschte Wirkung zeigt. Aktuell geht man von einer besseren Wirkung bei einer Dosierung von 0,05 % aus. Diese Augentropfen sind in Deutschland noch nicht zugelassen, werden aber trotzdem bereits häufig angewendet. Mögliche Nebenwirkungen sind leichte Blendempfindlichkeit und etwas unscharfes Sehen in der Nähe. Die Kinder sollten weiterhin immer ihre aktuelle Brille tragen und engmaschig kontrolliert werden. Die Tropfen werden in einigen Apotheken speziell angemischt und müssen privat bezahlt werden.

Normale Brillengläser

"Normale" Brillengläser korrigieren die Kurzsichtigkeit so, ​dass in der Mitte der Netzhaut die Lichtstrahlen ihren Brennpunkt haben.  In der Peripherie haben die Lichtstrahlen nicht auf der Netzhaut ihren Brennpunkt, sondern erst hinter der Netzhaut.

Das Problem

Das Problem ist, dass das Auge den Lichtstrahlen in der Peripherie durch Wachstum folgt. 
Es wird länger und somit kurzsichtiger.

Die Lösung

Die logische Schlussfolgerung ist, dass ein Brillenglas entwickelt werden musste, dass zentral auf der Netzhaut ein scharfes Bild projiziert. Zusätzlich muss es, vor allem zur Prophylaxe der sich progressiv verändernden Myopie bei Kindern, in der Peripherie VOR der Netzhaut seinen Brennpunkt haben.

Das Brillenglas: MyoSafe

MyoSafe Brillenglas

Die hier in der Zeichnung dargestellten  kleinen "Linsen",
sind im echten Glas natürlich nicht zu sehen!
Dieses Bild soll nur die Funktionsweise darstellen

MyoSafe hat eine zentrale Zone in der das Brillenglas die notwendige Glasstärke hat, um im Zentrum des Auges ein scharfes Bild abzubilden.

Von der zentralen Zone bis zum Brillenglasrand verändert sich die Glasstärke von MyoSafe über viele kleine Linsen, die in die Oberfläche eingeschliffen werden. 
Diese kleinen Linsen verändern die Brechkraft des Brillenglases so, dass in der Peripherie ein unscharfes Bild VOR der Netzhaut erzeugt wird, um ihr "suggerieren", dass ein Längenwachstum des Auges  nicht nötig ist. 

Der Brillenträger selbst, bemerkt die Linsen kaum.  Das Verhältnis zwischen den Linsen und dem normalem Brillenglas liegt bei etwa 50/50. Das Auge schaut für ein scharfes Bild "an den Linsen vorbei" und bekommt von dem Bereich zwischen den kleinen Linsen, ein scharfes Bild.

MyoSafe Brillengläser haben im Vergleich zu normalen Einstärkengläsern eine geringere Dicke.


Priv. Doz. Dr. Kaymak hat sich eine Studie zum Thema Myopie näher angesehen, die im Jahr 2020 erschienen ist und den Effekt von DIMS-Brillengläsern auf die Verlangsamung der Myopieprogression untersucht hat. 

Es wird nicht nur der spannenden Ansatz und die Ergebnisse dieser Studie, sondern auch was brillentragende Kinder damit zu tun haben erklärt.


Priv. Doz. Dr. Kaymak Dr. Hakan Kaymak, Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie, Düsseldorf / Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS), 

Hier spricht er über die aktuellen Konzepte der Myopieprogressionshemmung.